Kampfjets sind ein wichtiges Geschäftsfeld für Saab. (Symbolbild, Foto: Freepik, soosjozsef)
Um fast 6 Prozent stiegen die Umsätze der 100 weltgrößten Rüstungsproduzenten im Jahr 2024, teilte das Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI Anfang des Monats mit. Gemeinsam erwirtschafteten sie 679 Milliarden US-Dollar, das entspricht grob dem Bruttoinlandsprodukt Belgiens.
An der Börse geht dieser Aufrüstungstrend nicht spurlos vorbei. Die Aktien einschlägiger Konzerne schossen in den zurückliegenden Jahren teils durch die Decke. Rheinmetall ist hierzulande sicher das prominenteste Beispiel dafür, global und europäisch betrachtet aber längst nicht das einzige.
So zeigt sich auch Saab, einst eher mäßig erfolgreich mit Autos, heute als breit aufgestellter Wachstumskandidat im Rüstungsgeschäft. Trotz einer ohnehin schon außerordentlichen Performance kletterte die Aktie der Schweden allein in diesem Jahr nochmals um rund 130 Prozent, was nicht zuletzt an der starken Auftragsdynamik und den positiven Aussichten liegen dürfte.
Vielseitigkeit ist das entscheidende Merkmal
Moderne Kriege sind schnelllebig und komplex. Das stellt auch die Produzenten vor neue, große Herausforderungen. Sie sollten sich nicht länger auf einzelne Lösungen verlassen, sondern ihre Produktpalette so vielseitig wie möglich gestalten, ohne dabei an Qualität und Zuverlässigkeit einzubüßen.
Saab scheint das verstanden zu haben. Kampfjets, U-Boote, Panzerfäuste, Aufklärungsflugzeuge, Unterwassersysteme – die Liste ließe sich fortsetzen und zeigt, dass das Unternehmen für die unterschiedlichsten militärischen Bedürfnisse zu See, an Land und in der Luft gewappnet ist.
Rund 25.000 Beschäftigte sorgen dafür, dass die Kunden in über 100 Ländern jederzeit versorgt werden. Die Heimat Schweden bleibt für Saab mit knapp 40 Prozent der Erträge umsatzseitig der wichtigste Markt, doch auch der Rest Europas trägt mit mittlerweile einem Viertel zu einem erheblichen Teil zum Ergebnis des Konzerns bei.
Die Welt rüstet auf – Saab profitiert
Russland und die Ukraine, Israel und der Gazastreifen: In den vergangenen Monaten und Jahren dominierten vor allem diese beiden Krisenherde die Nachrichten. In Vergessenheit geraten dabei all die anderen von Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen geplagten Regionen, die es nicht täglich auf die Weltbühne schaffen.
Sie sind aber auch ein Grund dafür, weshalb die Nachfrage nach Rüstungsgütern auf einem hohen Niveau verbleibt und Unternehmen wie Saab ihre Umsätze in die Höhe schrauben können. Wie erfreulich derzeit gerade das Exportgeschäft für den Konzern läuft, zeigen etliche Entwicklungen aus der jüngsten Vergangenheit.
Erst im November markierte Saab einen seiner bis dato größten Deals. Mit Kolumbien einigte man sich darauf, zwischen 2026 und 2032 insgesamt 17 Kampfflugzeuge vom Typ Gripen E/F auszuliefern. Geschätzter Wert des Geschäfts: 3,1 Milliarden US-Dollar. Da Brasilien bereits schwedisch fliegt und auch Peru Interesse am Gripen durchsickern ließ, könnte sich Südamerika noch als echter Zukunftsmarkt für Saab erweisen.
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Polen, Ukraine und vielleicht Kanada?
Bereits im Oktober war publik geworden, dass die Ukraine, die den Gripen gerne schon länger für die eigenen Luftstreitkräfte hätte, rund 150 der Flugzeuge bestellen möchte. Die Finanzierung ist allerdings noch unklar – ebenso wie die Frage nach der Produktion. Die aktuellen Kapazitäten von Saab reichen für eine solche Order nicht aus.
Käme dann noch Kanada hinzu, dessen Kauf von US-amerikanischen F-35 bis zu den irritierenden Aussagen Trumps über den nördlichen Nachbarn eigentlich schon in trockenen Tüchern war, dürfte Saab tatsächlich größere Herausforderungen bei der Fertigung der Kampfjets bekommen.
Nichtsdestotrotz kann das Unternehmen auf weitere Segmente zurückgreifen und dort Erfolge verzeichnen. Polen etwa erwirbt 3 U-Boote der A26-Klasse im Wert von über 2,7 Milliarden US-Dollar. Um diesen Auftrag beworben hatte sich übrigens auch TKMS aus Deutschland, das sich Saab in dieser Hinsicht aber geschlagen geben musste.
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Wachstum hält im dritten Quartal an
Angesichts der großen Orders stellt sich die Frage, wie es in den Büchern aussieht. Von Januar bis September 2025 erzielte Saab gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei den Verkäufen einen Anstieg um respektable 20 Prozent, wobei es große Unterschiede zwischen einzelnen Regionen gibt. In Nordamerika belief sich das Plus auf gerade einmal ein Prozent, in Afrika waren es dagegen 192 Prozent.
Einen Zuwachs von 15 Prozent verglichen mit 2024 verzeichnete das Unternehmen im dritten Quartal 2025 beim Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen), das Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) ließ sich um 16 Prozent verbessern. Insgesamt summierte sich das Bruttoeinkommen im besagten Zeitraum auf umgerechnet 335 Millionen Euro, ein Viertel mehr als im Jahr zuvor.
Aktien mit einem guten Stand
Lange Zeit fristete die Aktie von Saab eher ein Dasein als Titel, der anspruchslos vor sich her dümpelte. Das ist spätestens seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges vorbei. Mittlerweile notiert der Anteilsschein bei über 45 Euro und konnte allein 2025 rund 125 Prozent an Wert gewinnen.
Zuletzt stufte das Analysehaus BofA Securities die Aktie von „Underperform“ auf „Buy“ ein und gab ein Kursziel von umgerechnet knapp 52 Euro aus. Begründet wurde dieser Schritt unter anderem mit der Vielzahl an Aufträgen, die Saab in der Pipeline hält. Vergessen werden darf aber nicht, dass das für die nächsten 12 Monate erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aktuell mit einem Aufschlag von 37 Prozent gegenüber dem Sektor gehandelt wird.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Der Beitrag Saab Aktie: Endlich auch ein Export-Champion? erschien zuerst auf ftd.de.