Energiespeicher: Energiebedarf für Batteriezellen-Produktion steigt drastisch

Batterien in einem E-Auto (Foto: Freepik, maylim)

Münster – Trotz der großen Nachfrage werden derzeit nur rund 6,8 Prozent der für die Zellproduktion benötigten Energie in Europa bereitgestellt. Der Rest wird in Form von Materialien und Batteriezellen importiert. Zu dem Schluss kommen Forscher der Universität Münster und der Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle.

Energiebedarf für Autarkie

Laut dem Team wird der jährliche europäische Energiebedarf für die lokale Batteriezellproduktion von 3,5 Terawattstunden (TWh) auf rund 250 TWh ansteigen, um bis 2050 Autarkie in diesem Bereich zu erreichen. Dies gelinge aber nur, wenn bis dahin eine gut ausgebaute Recyclinginfrastruktur vorhanden sei.

Zusätzlich benötigt Europa den Experten zufolge jährlich 200 bis 250 TWh, um E-Autos zu laden und Effizienzverluste beim Entladen von E-Fahrzeugen und stationären Speichern auszugleichen.

Durch den zunehmenden Einsatz von Elektromotoren und stationären Batterien, die ab 2050 rund 500 TWh an erneuerbaren Energien speichern können, würden andererseits 90 TWh eingespart, die ansonsten für die Förderung, Gewinnung und Aufbereitung von fossilen Brennstoffen verbraucht werden würden.

Bessere Rahmenbedingungen

Für Europa wird es den Studienautoren nach entscheidend sein, die Batterie-Recyclingquote und -effizienz zu maximieren, um die Importabhängigkeit und den künftigen Energiebedarf zu reduzieren. Das Team geht von erheblichen Recycling-Kapazitäten in Europa aus. So werden ab 2050 rund 800 Gigawattstunden an Batteriekapazität jährlich recycelt.

Damit ließe sich die Energie für die Batterieproduktion um 33 bis 46 Prozent senken. Doch befindet sich die Recycling-Infrastruktur derzeit noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Die Forscher appellieren daher an die EU, es Unternehmen durch entsprechende Regulierungen zu ermöglichen, tragfähige und nachhaltige Recycling-Kapazitäten zu entwickeln.

 

Quelle: www.pressetext.com
(pte024/16.09.2025/13:30)

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