Mietpreise in Ingolstadt nach Stadtteilen (2025)

Wie hoch sind die Mieten in Ingolstadt? (Bild: Shalev Cohen, Unsplash)

Ingolstadt ist kein klassischer Wohnhotspot – aber genau deshalb lohnt sich ein genauer Blick.

Denn obwohl die Stadt deutlich unter Münchner Niveau liegt, sind die Mieten in den letzten Jahren leise, aber konsequent gestiegen. Wer heute eine Wohnung sucht, merkt schnell: Schnäppchen gibt’s kaum noch. Der Markt ist angespannt, die Entwicklung läuft still, aber stetig.

Die offiziellen Mietspiegeldaten zeigen eine stabile Grundlage – die Marktrealität liegt inzwischen deutlich darüber.

Besonders bei Neuvermietungen, kleinen Wohnungen und energetisch sanierten Objekten wird spürbar mehr verlangt. In diesem Beitrag sehen wir uns an, was in Ingolstadt 2025 tatsächlich gezahlt wird – und wie sich das Preisgefüge innerhalb der Stadt verschiebt.

Wie hoch sind die Mieten in Ingolstadt?

Ingolstadt ist seit Jahren eine der wirtschaftlich stärkeren Städte Bayerns – das spiegelt sich auch am Wohnungsmarkt.

Während es zwischen 2019 und 2022 eine leichte Preisberuhigung gab, ziehen die Mieten seit 2023 wieder an. Besonders betroffen: kleine Wohnungen, zentrale Lagen und Neubauten. Wer heute sucht, muss mit Quadratmeterpreisen zwischen 12 und 16 Euro rechnen – je nach Lage und Ausstattung.

Die Bandbreite bei den Durchschnittsmieten ist groß. Der qualifizierte Mietspiegel bildet bestehende Mietverhältnisse ab und liegt deutlich unter dem, was am Markt tatsächlich verlangt wird.

Immobilienportale zeigen den Neuvermietungsmarkt – und dort liegt der Schnitt mittlerweile klar über 13 Euro pro Quadratmeter.

Quelle Nettokaltmiete (€/m²) Veränderung zum Vorjahr
ImmoScout24 (Q1 2025) 12,07 +3,96 %
Immoportal.de (aktuell) 13,68
Ohne-makler.net (2025) 14,58 +7,15 %
IVD-Durchschnitt (Bestand, 1950+) 9,80 – 11,10 stabil seit 2019

Die Diskrepanz erklärt sich durch die Methodik: Während der Mietspiegel auf Mietverhältnissen der letzten sechs Jahre basiert, zeigen Portale, was bei Neuvermietung aktuell aufgerufen wird.

Für Mieter, die heute einen neuen Vertrag abschließen, sind also eher die Onlinewerte relevant.

Wohnungsgröße als Preisfaktor

Ein klarer Trend auch 2025: Je kleiner die Wohnung, desto teurer der Quadratmeter.

Vor allem 1-Zimmer-Wohnungen in zentralen Lagen sind teuer – nicht selten liegen sie über der 15-Euro-Marke. Familienwohnungen mit vier Zimmern oder Flächen ab 90 m² sind dagegen im Verhältnis günstiger.

Wohnungsgröße / Typ Nettokaltmiete (€/m²) Anmerkung
1-Zimmer-Wohnung 15,15 hohes Niveau, starke Nachfrage
bis 40 m² 14,98 – 16,40 Spitzenpreise in Innenstadtlagen
60–75 m² 12,92 durchschnittlich stabil
über 90 m² 12,11 – 12,82 relativ günstig im Vergleich
4-Zimmer-Wohnung 12,71 familiengeeignet, moderater Anstieg

Das Verhältnis bleibt konstant: Je kompakter die Wohnung, desto höher der Preis je Quadratmeter. Für junge Mieter, Singles und Berufseinsteiger verschärft sich die Lage dadurch am stärksten.

Mietpreise für Neubau vs. Altbestand in Ingolstadt

Die Preisunterschiede nach Baujahr zeigen sich auch 2025 deutlich.

Neubauten nach 2015 erzielen fast durchgängig über 14 Euro pro Quadratmeter. Gebäude der 2000er-Jahre liegen leicht darunter. Altbauwohnungen sind günstiger – im Schnitt aber noch immer bei über 12 Euro.

Baualter Durchschnittlicher Mietpreis (€/m²)
Neubau ab 2015 14,73
2000–2015 14,12
Altbau bis 1969 12,48
Erstbezug Neubau 2024 11,80 – 14,10

Der Abstand zwischen Neubau und Altbau bleibt damit konstant – und macht deutlich, dass energetischer Standard und Ausstattung immer stärker in die Preisbildung einfließen.

Auch Neubaupreise liegen aktuell noch unter den Spitzenwerten von 2018, was für eine gewisse Marktberuhigung spricht.

Mietpreise in Ingolstadt nach Stadtteil

Auch innerhalb der Stadt Ingolstadt zeigen sich deutliche Preisunterschiede.

Vor allem die Anbindung, Nahversorgung und Nähe zu Industriearbeitsplätzen wirken sich spürbar aus. Die Spreizung zwischen einfacher und guter Lage liegt bei über 5 Euro pro Quadratmeter.

Stadtteil Ø-Miete (€/m²) Einfache Lage Gute Lage
Oberhaunstadt 13,43 11,03 14,95
Friedrichshofen 13,59 11,67 16,06

Friedrichshofen und Oberhaunstadt zählen aktuell zu den teuersten Lagen der Stadt – insbesondere bei Neubauprojekten. Auch hier gilt: Die Nachfrage übersteigt das Angebot in vielen Teilmärkten, was sich in kontinuierlich steigenden Neuvermietungspreisen zeigt.

Vergleich: Ingolstadt im Landes- und Bundesschnitt

Ingolstadt liegt mit seinen aktuellen Mietpreisen klar über dem bundesweiten Schnitt.

Im bayerischen Vergleich positioniert sich die Stadt zwischen Regensburg und Nürnberg – aber unterhalb von München oder Garching. Auffällig bleibt: Bei kleinen Wohnungen liegt Ingolstadt auf Augenhöhe mit vielen Großstädten.

Vergleichsgröße Ingolstadt Bayern Deutschland
Durchschnitt gesamt 13,32 € 12,10 € 9,95 €
30 m² Wohnung 16,98 € 21,59 € 17,40 €
100 m² Wohnung 12,31 € 13,98 € 12,48 €

Während bei kleinen Wohnungen der Unterschied zu München sichtbar wird, nähern sich die Preise bei größeren Objekten stark an. Das spricht für eine noch vorhandene Preisdisziplin im Familiensegment – zumindest auf Quadratmeterbasis.

Kaufpreise für Wohnungen und Häuser in Ingoldstadt

Ingolstadt zählt 2025 weiter zu den hochpreisigen Märkten außerhalb der bayerischen Metropolen.

Die Kaufpreise haben sich nach einem kurzen Plateau 2022/23 wieder spürbar nach oben bewegt – besonders bei Neubauten und gefragten Stadtteillagen. Eigentumswohnungen starten aktuell ab rund 3.980 Euro pro Quadratmeter, Häuser ab 4.090 Euro. Die Preisspanne reicht bei Topobjekten bis weit über 6.000 Euro – je nach Lage, Ausstattung und Baujahr.

Durchschnittliche Quadratmeterpreise nach Segment
Immobilientyp Ø Preis (€/m²) Höchstwert (€/m²) Besonderheit
Wohnung, Bestand 3.984 – 4.691 bis 6.807 (Top-Lagen) Median Neubau: 5.479 €/m²
Wohnung, bis 40 m² Ø 5.055 Höchster m²-Preis im Wohnsegment
Wohnung, >90 m² Ø 4.794 tendenziell günstiger pro m²
Haus, Bestand 4.094 – 4.950 bis 5.609 (Top-Lagen) Median Neubau: 5.870 €/m²
Reihenmittelhaus Ø 5.056 obere Preiszone im Bestand
Bungalow Ø 5.246 sehr hohes Niveau
Doppelhaushälfte +10,04 % ggü. Vorjahr stärkster Preisanstieg
Mehrfamilienhaus Ø 3.708 Sanierungsbedarf meist höher

Regionale Unterschiede innerhalb Ingolstadts

Die Lage entscheidet auch 2025 – das Preisniveau schwankt erheblich zwischen den einzelnen Stadtteilen. Wer in Toplagen wie Gerolfing oder Friedrichshofen kaufen will, zahlt deutlich mehr als in stadtnahen Entwicklungsgebieten wie Mühlhausen oder Oberhaunstadt.

Stadtteil Wohnungen (€/m²) Häuser (€/m²)
Friedrichshofen bis 5.130 bis 5.609
Gerolfing bis 5.130 bis 5.580
Oberhaunstadt ab 2.796 ab 3.174
Mühlhausen ab 2.796 ab 3.174

Energieeffizienz als Preisfaktor

Effizienzklasse und Sanierungszustand sind 2025 nicht nur regulatorisch relevant – sie wirken sich direkt auf den Marktpreis aus. Wer in eine moderne Heizung oder PV-Anlage investiert hat, kann mit einem deutlichen Aufschlag rechnen.

Zustand / Merkmal Preiswirkung (geschätzt)
Wohnung, Klasse A+ +10 bis 15 %
Haus mit Wärmepumpe +7 bis 12 %
Haus, Altbau (bis 1969) Ø 3.870 €/m²
Haus, Neubau (ab 2016) Ø 5.870 €/m²

Ingolstadt bleibt teuer – und stabil. Eigentumswohnungen kosten im Durchschnitt zwischen 4.000 und 4.700 Euro pro Quadratmeter, Neubauten liegen deutlich darüber. Bei Häusern beginnt der Einstieg ab rund 4.100 Euro, in guten Lagen sind es über 5.500 Euro. Besonders kompakte Einheiten mit hoher Energieeffizienz und Lagevorteil erzielen Höchstpreise.

Mietpreise in Ingolstadt: Aktuelle Prognose bis 2030

Der Wohnungsmarkt in Ingolstadt steht vor strukturellen Engpässen.

Steigende Baukosten, sinkende Genehmigungszahlen und wachsender Wohnraumbedarf treffen auf einen bereits angespannten Markt. 2025 liegen die Neuvertragsmieten zwischen 11,49 Euro in einfachen und bis zu 16,66 Euro pro Quadratmeter in guten Lagen. Die offiziellen Bestandswerte des Mietspiegels liegen deutlich darunter – zwischen 9,80 und 11,10 Euro, bilden aber Neuverträge nur bedingt ab.

Prognose: Durchschnittsmieten bis 2030 nach Szenarien

Szenario Ø Miete 2025 Ø Miete 2030 Steigerung p.a. Kommentar
Basisszenario 13,32 €/m² 15,80 €/m² +4,1 % Fortsetzung aktueller Entwicklung, keine Neubauoffensive
Optimistisches Szenario 13,32 €/m² 15,10 €/m² +2,9 % Baugenehmigungen steigen ab 2026 auf 400 pro Jahr
Pessimistisches Szenario 13,32 €/m² 13,80 €/m² +0,8 % Rezession, Rückgang der Industriearbeitsplätze

Die Prognose basiert auf einer Ausgangsmiete von 13,32 Euro im Schnitt über alle Lagen hinweg, wie sie sich aus den Marktportalen 2025 ergibt.

Mietpreisentwicklung nach Segmenten bis 2030

Wohnungsart 2025 (€/m²) 2030 (€/m²) Veränderung
Neubauwohnungen 14,73 18,90 +28,3 %
Bestandswohnungen 12,48 14,20 +13,8 %
Einfamilienhäuser zur Miete 13,54 18,40 +35,9 %

Neubauten und Einfamilienhäuser sind die stärksten Treiber – insbesondere, weil das Angebot in diesen Bereichen besonders knapp ist. Die extrem hohe Steigerung bei Miethäusern (bereits +20,57 % in 2025) zeigt sich auch in der Prognose bis 2030 fortgesetzt.

Stadtteilbezogene Entwicklung der Mieten in Ingolstadt

Stadtteil 2025 (€/m²) 2030 (€/m²) Veränderung (%) Treiber
Auto-Union-Bezirk 16,66 20,50 +23 % neue Büro- & Wohnkomplexe
Friedrichshofen 16,06 19,40 +21 % hochwertige Sanierungen, ruhige Lage
Nordbahnhof 14,95 18,30 +22 % Projekt „IN-Tower“
Gerolfing 13,05 15,80 +21 % Infrastrukturausbau, Busanbindung
Oberhaunstadt 11,03 12,90 +17 % sozialer Wohnungsbau, Nachverdichtung

Alle genannten Stadtteile zählen zu den aktiven Entwicklungskernen der Stadt – entweder durch Verdichtung, neue Großprojekte oder Nachfrage aus dem Umland.

Ausblick auf den Mietmarkt in Ingolstadt bis 2030

Was wir in Ingolstadt sehen, ist keine plötzliche Preisexplosion, sondern ein kalkulierbarer Aufwärtstrend mit System.

Die Mieten steigen nicht, weil spekuliert wird, sondern weil das Angebot strukturell zu langsam wächst. Das betrifft Neubauten genauso wie den sanierten Bestand. Und wer sich die Genehmigungszahlen und die Baukostenentwicklung genau anschaut, merkt schnell: Das wird sich bis 2030 kaum grundlegend ändern.

Die größte Unsicherheit ist nicht die Nachfrage – die ist da. Es sind die politischen und regulatorischen Eingriffe, die wirken können, aber selten schnell oder flächendeckend greifen. Die geplante Mietpreisbremse wird temporär dämpfen, aber nicht verhindern, dass sich Neuvertragsmieten weiter von den Bestandswerten entfernen. Und die angekündigten Förderprogramme lösen das strukturelle Defizit nur punktuell.

Für Vermieter bleibt Ingolstadt damit auch in den nächsten Jahren ein stabiler Markt mit guten Perspektiven – besonders in Stadtteilen wie Friedrichshofen oder dem Nordbahnhof, wo die Entwicklung sichtbar weitergeht. Wer langfristig investiert, sollte energetischen Zustand, Lage und Mietklientel konsequent mitdenken.

Und wer mietet, sollte sich über eines im Klaren sein: Die Zeiten günstiger Neuverträge in mittleren bis guten Lagen sind vorbei.


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