Geopolitische Lage treibt Rüstungsfonds, erfordert aber Risikobereitschaft der Anleger (Foto: Freepik, soosjozsef)
Die weltpolitischen Spannungen heizen die Nachfrage nach Verteidigungssystemen weiter an. Rekordhohe Militärausgaben befeuern den Boom bei Rüstungsaktien und Anleger können über eine wachsende Zahl von ETFs am Verteidigungssektor partizipieren. Unser Überblick zeigt die aktuelle Lage und stellt wichtige Rüstungs-ETFs vor.
Geopolitische Konflikte befeuern Militärausgaben
Der jüngste Vorfall an der Ostflanke hat erneut deutlich gemacht, wie nah der Ukraine-Krieg an die Grenzen der Nato gerückt ist. Im September schossen Nato-Kampfjets russische Drohnen über polnischem Gebiet ab. Polens Ministerpräsident Donald Tusk sprach von einer „großangelegten Provokation“. Solche Eskalationen treiben die ohnehin hohen geopolitischen Risiken weiter in die Höhe.
Dazu kommen die Konflikte im Nahen Osten und die wachsende Rivalität zwischen den USA und China. Im Jahr 2024 stiegen die globalen Militärausgaben um 9,4 Prozent auf rund 2,72 Billionen US-Dollar – der höchste Stand seit Jahrzehnten. Besonders in Europa und im Nahen Osten gab es zuletzt einen kräftigen Rüstungsschub. Entsprechend groß ist die Nachfrage nach moderner Militärtechnik und Verteidigungssystemen – von Drohnenabwehr und Cybersicherheit bis hin zu Frühwarnradaren.
Auch 2025 dürfte sich diese Größenordnung fortsetzen. Experten erwarten, dass anhaltende Konflikte und neue Rüstungsprogramme – etwa im Gefolge des Nato-Ziels, die Militärausgaben auf 5 Prozent der Wirtschaftsleistung zu erhöhen – für stabile bis steigende Verteidigungsetats sorgen werden. Vor diesem Hintergrund dürfte der Verteidigungssektor weiter im Fokus der Anleger bleiben.
Rüstungs-ETFs setzen zum Aufschwung an
Entsprechend schießen seit 2023 spezialisierte Rüstungsfonds wie Pilze aus dem Boden. Laut einer Analyse von Scope verwalten derzeit rund 20 Fonds mit klarer Verteidigungsstrategie etwa 13,3 Milliarden Euro (Stand: 3. September 2025). Der erste globale Rüstungs-ETF, der VanEck Defense ETF, wurde im März 2023 aufgelegt, bis Anfang 2025 kamen insgesamt 8 weitere globale Defense-Fonds mit einem Gesamtvolumen von etwa 5,8 Milliarden Euro beim VanEck ETF und 2,4 Milliarden Euro beim HANetf Future of Defense hinzu.
In der zweiten Jahreshälfte 2025 folgte eine Flut neuer Produkte, vor allem mit Fokus auf europäische Werte: 11 europafokussierte ETFs und ein auf den Indo-Pazifik ausgerichtetes Fondsportfolio wurden aufgelegt. Hervorzuheben ist der WisdomTree Europe Defence ETF, der als erster ETF ausschließlich europäische Rüstungsfirmen abbildet und binnen weniger Monate rund 3 Milliarden Euro Anlegergelder sammelte.

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Die Kostenstruktur der defensiven ETFs fällt vergleichsweise günstig aus. Die Gebühren liegen bei den passiven ETFs meist nur zwischen 0,18 und 0,65 Prozent jährlich. Aktiv gemanagte Rüstungsfonds (wie der LBBW Sicher Leben oder der Deka Security and Defense) sind mit 1,2 bis über 1,9 Prozent zwar teurer, bieten dafür aber tendenziell eine breitere Streuung. Anleger sollten jedoch beachten, dass viele Rüstungstitel durch die Rallye bereits hoch bewertet sind. Die Scope-Analysten mahnen daher zur Vorsicht und weisen auf „Bewertungsfragen“ hin, die eine sorgfältige Risikoabwägung erfordern.
Ausgewählte Rüstungs-ETFs im Porträt
Vaneck Defense ETF – Weltweit größter reine Verteidigungs-ETF
Der Vaneck Defense ETF (ISIN: IE000YYE6WK5) wurde im März 2023 aufgelegt. Er verfolgt einen „Pure Play“-Ansatz und investiert ausschließlich in Unternehmen, die den Großteil ihres Umsatzes mit Verteidigungsausrüstung, Luft- und Raumfahrttechnik oder sicherheitsbezogener Technologie erzielen. Das Portfolio ist daher schwerpunktmäßig auf US- und Hightech-Konzerne ausgerichtet. So sind beispielsweise börsennotierte US-Waffenhersteller wie Lockheed Martin, Boeing oder Raytheon (jetzt RTX) stark gewichtet. Die Performance des Vaneck-ETFs war bislang beeindruckend: Er legte auf Jahressicht um über 71 Prozent zu, allein im Jahr 2025 um rund 50 Prozent.
Europa-Chef Martijn Rozemuller erklärt dazu: „Wir beobachten ein starkes Momentum im Verteidigungssektor. Seit Auflage des Fonds fließen konstant Gelder, angetrieben von den globalen geopolitischen Spannungen.“ Während die Verteidigungsindustrie für Anleger einst ein Tabuthema war, locken heute staatliche Aufträge und geplante Aufrüstungspakete. Nicht zuletzt steigerte die Debatte über ein Nato-5-Prozent-Ziel das Interesse. Übrigens schließt dieser ETF Firmen mit kontroversen Waffensystemen aus – daher fehlen etwa Rheinmetall oder Hersteller von Massenvernichtungswaffen im Index.
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iShares Global Aerospace & Defence ETF – Das US-Schwergewicht
Der iShares Global Aerospace & Defence ETF (ISIN: IE000U9ODG19) ist ein BlackRock-ETF und bietet seit Februar 2024 Zugang zum globalen Luft-, Raumfahrt- und Verteidigungssektor. Als Basis dient der S&P Developed BMI Aerospace & Defense Index. Folglich dominieren auch hier US-Schwergewichte: Rund 70 Prozent des Fondsvolumens entfallen auf US-Unternehmen wie GE Aerospace, RTX, Lockheed Martin und Boeing. Ergänzt wird der Fonds durch europäische Titel (Frankreich, Großbritannien).
Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von nur rund 0,35 Prozent gehört er zu den günstigsten im Segment. Die breite Streuung auf große Industriekonzerne und etablierte Luft- und Raumfahrthersteller verhalf dem Fonds 2024 und 2025 ebenfalls zu zweistelligen Renditen, die deutlich über der weltweiten Marktentwicklung lagen.
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Global X Defence Tech ETF – Der ETF für Aktienfans
Seit September 2024 können Anleger mit dem Global X Defence Tech ETF (ISIN: IE000JCW3DZ3) gezielt in aufstrebende Verteidigungstechnologie investieren. Er bildet den Mirae Asset Defense Tech-Index nach und umfasst eine Auswahl von Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern, die technologische Lösungen für Militär und Sicherheit entwickeln. Mit über 60 Prozent des Portfolios sind die USA stark vertreten, Deutschland (Rheinmetall, Hensoldt) und Großbritannien (BAE Systems) haben ebenfalls nennenswerte Anteile.
Der Fonds ist vollständig in Aktien investiert und weist eine moderate Gesamtkostenquote von 0,50 Prozent auf. Keiner der 10 größten Werte übersteigt eine Gewichtung von 10 Prozent. Zu den Spitzenreitern zählen Rheinmetall mit etwa 8,5 Prozent, General Dynamics mit 8,4 Prozent und Palantir mit 8,3 Prozent. Der Global X Defense Tech profitierte besonders von der hohen Nachfrage nach Cyber- und Drohnenabwehrsystemen und verzeichnete im laufenden Jahr ein Plus von fast 60 Prozent.
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WisdomTree Europe Defence ETF – Europäischer Aufsteiger
Der am 4. März 2025 gestartete WisdomTree Europe Defence ETF (ISIN: IE0002Y8CX98) war der erste mit reinem Europa-Fokus. Er bildet den „WisdomTree Europe Defence Index” nach und investiert in europäische Rüstungsunternehmen (physische Replikation, EU-Artikel-6-Fonds). Zum Marktstart lag der Schwerpunkt vor allem auf französischen Konzernen, inzwischen dominieren jedoch Frankreich und Großbritannien die geografische Verteilung.
Derzeit ist Rheinmetall mit einem Gewicht von rund 14,5 Prozent der größte Einzelwert im Portfolio, gefolgt von BAE Systems (12,1 Prozent), Leonardo (11,3 Prozent) und Thales (10,9 Prozent). Die Gesamtkostenquote beträgt 0,40 Prozent (Stand: Herbst 2025). Aufgrund seiner Europa-Ausrichtung verzeichnete dieser ETF bereits wenige Monate nach Auflage ein Volumen von über 3 Milliarden Euro.
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SPDR S&P Europe Defense Vision ETF – Der kostengünstige
Im Juni 2025 brachte State Street den SPDR S&P Europe Defense Vision ETF (ISIN: IE0008GRJRO8) als einen weiteren kostengünstigen Europa-ETF auf den Markt, der den S&P Europe Defense Vision Index abbildet. Dieser fokussiert sich auf große und mittelgroße europäische Verteidigungsfirmen aus den Bereichen Waffen, Militärfahrzeuge, Software und Sensorik.
Schlagzeilen machte der ETF durch seinen extrem niedrigen Preis im Segment der Rüstungs-ETFs, denn die TER liegt vorübergehend bei nur 0,15 Prozent. Damit ist der SPDR Defense Vision bislang der günstigste ETF in diesem Segment. Allerdings wird der Preis im Sommer 2026 auf 0,30 Prozent steigen. Trotz seiner jungen Historie ist das Fondsvolumen bereits vergleichsweise groß, da viele Marktteilnehmer dem Fonds aufgrund der niedrigen Kosten Vertrauen entgegenbringen.
Rüstungsboom am Scheideweg: Chancen ja – aber nicht um jeden Preis
Experten mahnen trotz der anhaltenden politischen Relevanz des Themas, nicht blind jedem Hype zu folgen. Viele Rüstungswerte sind bereits hoch bewertet und das Wachstum könnte sich bald verlangsamen. Die Analysten des Ratinghauses Scope warnen beispielsweise, dass die jüngsten Kursanstiege „Bewertungsfragen“ aufwerfen, und appellieren an Anleger, ihre Risikobereitschaft zu prüfen.
Sollte sich die globale Lage jedoch nicht rasch entspannen, dürften Rüstungs-ETFs auch künftig zu den gefragten Nischenprodukten zählen. Anleger sollten jedoch genau prüfen, welche Strategien und Kosten zugrunde liegen – von strikten Verteidigungsindizes bis hin zu Mischstrategien mit Luftfahrt oder Cybersicherheit –, denn der Erfolg hängt entscheidend von der Titelauswahl ab.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Der Beitrag Rüstung bleibt gefragt – Anleger greifen weiter zu Defense-ETFs erschien zuerst auf ftd.de.