Die Entscheidung zwischen Smartbroker+ und dem ING Direkt-Depot kann über Jahrzehnte Ihrer Vermögensbildung entscheiden.
Während Smartbroker+ mit kostenlosen Orders und über 40.000 Aktien lockt, setzt die ING auf bewährte Direktbank-Qualität mit vollem Service.
Die ING hat zwar im Dezember 2024 die Gebühren erhöht, bleibt aber mit 19-facher Auszeichnung als „Beliebteste Bank“ ein Schwergewicht im deutschen Markt.
Wir haben beide Depots intensiv verglichen und zeigen Ihnen, welcher Anbieter für Ihre Anlagestrategie optimal ist.
Smartbroker vs. ING-DiBa: Wer liefert die besten Gebühren?
Die Gebührenstruktur bestimmt maßgeblich Ihre Rendite. Beide Anbieter verfolgen völlig unterschiedliche Preismodelle, die je nach Ihrem Handelsverhalten erhebliche Kostenunterschiede bedeuten.
Smartbroker+ punktet mit kostenlosem Handel über Gettex ab 500 Euro Ordervolumen, darunter zahlen Sie nur einen Euro. An anderen Handelsplätzen wie Tradegate oder Lang & Schwarz fallen pauschal 4 Euro an. Bei Xetra kommen 4 Euro plus mindestens 1,50 Euro oder 0,01 Prozent des Ordervolumens hinzu.
Die ING verfolgt ein klassisches Gebührenmodell mit 4,90 Euro Grundgebühr plus 0,25 Prozent vom Kurswert, maximal 69,90 Euro pro Order. Im Direkthandel entfallen die Handelsplatzgebühren, bei Xetra zahlen Sie seit Dezember 2024 erhöhte 2,90 Euro zusätzlich. Eine Order von 500 Euro kostet im Direkthandel also 6,15 Euro – deutlich mehr als bei Smartbroker+.
Kostenvergleich für verschiedene Ordergrößen:
Ordervolumen | Smartbroker+ (Gettex) | ING (Direkthandel) | ING (Xetra) |
---|---|---|---|
250€ | 1€ | 4,90€ + 0,63€ = 5,53€ | 8,43€ |
500€ | 0€ | 4,90€ + 1,25€ = 6,15€ | 9,05€ |
1.000€ | 0€ | 4,90€ + 2,50€ = 7,40€ | 10,30€ |
5.000€ | 0€ | 4,90€ + 12,50€ = 17,40€ | 20,30€ |
10.000€ | 0€ | 4,90€ + 25€ = 29,90€ | 32,80€ |
Bei den Sparplänen zeigt sich ein differenzierteres Bild. Smartbroker+ bietet alle 4.600 Sparpläne kostenlos an, mit einer Mindestsparrate von einem Euro. Die ING hat über 1.100 ETF-Sparpläne dauerhaft kostenlos im Angebot, ebenfalls ab einem Euro. Aktien-Sparpläne kosten bei der ING 1,5 Prozent vom Kurswert (gesenkt von 1,75 Prozent), während sie bei Smartbroker+ kostenlos sind.
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Ein wichtiger Pluspunkt der ING: Das Extra-Konto bietet Neukunden 2,50 Prozent Zinsen für vier Monate auf bis zu 250.000 Euro. Smartbroker+ kontert mit 1,75 Prozent auf maximal 100.000 Euro, allerdings nur bei mindestens drei Wertpapiertransaktionen pro Quartal und befristet bis Ende 2025.
Funktionen und Bedienung bei Smartbroker und ING im Test
Die Benutzerfreundlichkeit entscheidet über die Effizienz Ihrer Geldanlage. Die ING als etablierte Direktbank und Smartbroker+ als moderner Broker verfolgen unterschiedliche Ansätze.
Die ING bietet eine ausgereifte Plattform mit jahrzehntelanger Entwicklung. Die App und das Online-Banking sind nahtlos integriert und bieten alle Funktionen einer Vollbank. Von der Überweisung über den Wertpapierhandel bis zum Kreditantrag läuft alles über eine Plattform. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich, wenn auch nicht die modernste. Alle wichtigen Ordertypen sind verfügbar, und die Integration mit dem Girokonto macht Überträge besonders einfach.
Smartbroker+ kämpft weiterhin mit technischen Problemen. Die App-Bewertungen von 2,9 Sternen im Apple App Store und 3,4 bei Google Play sprechen eine deutliche Sprache. Die Web-Anwendung ist minimalistisch und bietet nicht den Komfort einer etablierten Direktbank. Ordertypen von Realtime bis Stop-Loss sind verfügbar, aber die Bedienung bleibt umständlich.
Bei der Sparplanverwaltung bietet die ING mehr Flexibilität. Sie können zwischen dem 1., 7., 15. oder 23. des Monats als Ausführungstag wählen. Smartbroker+ ist hier weniger flexibel. Ein besonderes Feature der ING ist der Wiederanlage-Service: Dividenden ab 10 Euro können automatisch reinvestiert werden, bei Fonds- und ETF-Ausschüttungen ab 75 Euro sogar kostenlos.
Die Handelszeiten sind bei beiden vergleichbar. Der Direkthandel läuft bei der ING von 8:00 bis 22:00 Uhr, bei Smartbroker+ über Gettex ebenfalls bis 22:00 Uhr. Die ING bietet zusätzlich Zugang zu den US-Börsen mit Handel von 15:30 bis 22:00 Uhr.
Wie unterscheidet sich das Handelsangebot bei Smartbroker und ING?
Das verfügbare Produktspektrum bestimmt Ihre Anlagemöglichkeiten. Beide Broker bieten breite Auswahl, aber mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Smartbroker+ überzeugt mit der schieren Masse: über 40.000 Aktien weltweit, mehr als 2.500 ETFs und über 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag. Zusätzlich sind 41 Kryptowährungen direkt handelbar. Die 30 nationalen und internationalen Handelsplätze bieten maximale Flexibilität.
Die ING fokussiert sich auf eine kuratierte Auswahl von über 17.000 Aktien, mehr als 2.000 ETFs und über 7.000 Fonds. Mit etwa 800.000 Derivaten liegt man deutlich unter Smartbroker+, deckt aber alle wichtigen Produkte ab. Kryptowährungen fehlen komplett im Angebot. Dafür bietet die ING alle deutschen Börsen plus USA und Kanada.
Produktangebot im Vergleich:
Produktkategorie | Smartbroker+ | ING DiBa |
---|---|---|
Aktien gesamt | 40.000+ | 17.000+ |
Aktien sparplanfähig | 4.600+ | 500+ |
ETFs gesamt | 2.500+ | 2.000+ |
ETF-Sparpläne | 1.600 | 1.100+ |
Fonds | 18.000+ | 7.000+ |
Derivate | 4,6 Millionen | 800.000 |
Kryptowährungen | 41 | Nicht verfügbar |
Ein wichtiger Vorteil der ING sind die regelmäßigen Aktionen. Aktuell laufen mehrere attraktive Angebote: 200 ETFs ab 0 Euro Ordergebühr bei mindestens 1.000 Euro im Direkthandel bis Juni 2026, etwa 800.000 Derivate ab 0 Euro Ordergebühr und Aktienanleihen mit bis zu 9,8 Prozent Zinsen ohne Ausgabeaufschlag.
Das Junior-Depot der ING ist ein Highlight für Eltern. Es bietet alle Sparplan-Features ab einem Euro und ein automatisches Extra-Konto Junior mit 2,5 Prozent Zinsen. Die ING bereitet sich bereits auf die geplante staatliche Förderung der „Frühstart-Rente“ ab 2026 vor.
Sicherheit und Regulierung: Wo ist Ihr Vermögen sicherer?
Die Sicherheit Ihrer Anlagen sollte nie zur Diskussion stehen. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen etablierter Direktbank und Online-Broker.
Die ING ist eine vollwertige Bank mit deutscher Banklizenz und unterliegt der strengen BaFin-Regulierung. Mit über 9 Millionen Kunden in Deutschland und jahrzehntelanger Historie bietet sie maximale Stabilität. Die Einlagensicherung greift bis 100.000 Euro, zusätzlich ist die ING Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken.
Smartbroker+ arbeitet mit der Baader Bank als Depotbank. Die Einlagensicherung beträgt ebenfalls 100.000 Euro, und die Baader Bank ist Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds. Die Struktur ist sicher, aber die Abhängigkeit von einem Partner-Institut birgt theoretische Risiken.
Ein wichtiger Aspekt: Die ING bietet das volle Spektrum einer Universalbank. Vom Girokonto über Kredite bis zur Baufinanzierung kommt alles aus einer Hand. Das bedeutet etablierte Prozesse, bewährte Sicherheitssysteme und die Stabilität eines Milliardenkonzerns. Smartbroker+ ist primär auf den Wertpapierhandel fokussiert.
Smartbroker vs. ING: Wer hat den besseren Kundensupport?
Der Kundenservice zeigt den wahren Charakter eines Anbieters. Die Unterschiede zwischen Direktbank und Online-Broker werden hier besonders deutlich.
Die ING bietet vollwertigen Direktbank-Support mit Telefon-Hotline, Chat und E-Mail. Die 19-fache Auszeichnung als „Beliebteste Bank“ spricht für die Servicequalität. Kunden loben die Erreichbarkeit und Kompetenz der Mitarbeiter. Die Integration aller Bankdienstleistungen bedeutet, dass Sie einen Ansprechpartner für alle Finanzfragen haben.
Smartbroker+ leidet unter den bekannten Problemen: schlechte App-Bewertungen, technische Schwierigkeiten und überlasteter Support. Die niedrigen Ratings deuten auf systematische Serviceprobleme hin, die seit Monaten bestehen.
Ein entscheidender Vorteil der ING: Als Vollbank mit Filialnetz der Muttergesellschaft haben Sie im Notfall auch persönliche Ansprechpartner. Der Smart Invest Robo-Advisor bietet zusätzliche Beratung für Anlageentscheidungen.
Fazit: „Die ING bleibt trotz Gebührenerhöhungen die solidere Wahl“
Nach intensivem Vergleich zeigt sich ein klares Bild: Für unterschiedliche Anlegertypen eignet sich jeweils ein anderer Broker besser.
Die ING überzeugt als Gesamtpaket für Anleger, die Wert auf Sicherheit, Service und Integration legen. Die höheren Gebühren werden durch die Zuverlässigkeit, den exzellenten Support und die Vollbank-Features gerechtfertigt. Die kostenlosen ETF-Sparpläne, attraktiven Aktionen und das verzinste Extra-Konto bieten echten Mehrwert. Besonders für Familien mit dem Junior-Depot und Anleger, die alle Bankgeschäfte aus einer Hand wollen, ist die ING ideal.
Die Gebührenerhöhungen im Dezember 2024 sind ärgerlich, aber nachvollziehbar. Die Xetra-Gebühr stieg von 1,90 auf 2,90 Euro, was im Marktvergleich noch moderat ist. Die Senkung der Aktien-Sparplangebühren von 1,75 auf 1,5 Prozent zeigt, dass die ING auf Kundenwünsche reagiert.
Smartbroker+ ist die richtige Wahl für kostenbewusste Trader, die primär über Gettex handeln und das breite Produktangebot nutzen wollen. Der kostenlose Handel ab 500 Euro und über 40.000 Aktien sind unschlagbare Argumente. Die 41 handelbaren Kryptowährungen und 4,6 Millionen Derivate bieten maximale Flexibilität.
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Die technischen Probleme, schlechten App-Bewertungen und der mangelhafte Support sind aber erhebliche Nachteile. Wer auf Stabilität und Service angewiesen ist, wird mit Smartbroker+ nicht glücklich.
Unsere klare Empfehlung: Für 90 Prozent aller Privatanleger ist die ING die bessere Wahl. Die Mehrkosten von etwa 6 Euro pro Trade werden durch Sicherheit, Service und Zusatzleistungen mehr als ausgeglichen. Das Gesamtpaket aus Depot, Girokonto, Tagesgeld und Kreditmöglichkeiten macht das Finanzleben einfacher.
Smartbroker+ empfehlen wir nur erfahrenen Tradern, die genau wissen was sie tun, hauptsächlich über Gettex handeln und mit technischen Problemen umgehen können. Für alle anderen überwiegen die Nachteile die Kostenersparnis.
Die ING hat bewiesen, dass sie auch nach fast 60 Jahren am Markt innovativ bleibt. Mit Smart Invest, Junior-Depot und der Vorbereitung auf die Frühstart-Rente zeigt sie Weitblick. Smartbroker+ muss erst noch beweisen, dass die technischen Probleme gelöst werden können.
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Der Beitrag Smartbroker vs. ING-Diba Depot: Wer macht das Rennen? erschien zuerst auf ftd.de.