Thermo Fisher Scientific kämpft sich durch schwieriges Marktumfeld – ist die Qualitätsaktie bereit für ein Comeback? (Foto: freepik, somsak_sarabua)
Thermo Fisher Scientific ist eine beliebte Medizintechnik-Aktie – und das zu Recht. Doch zuletzt kam der Kurs zunehmend unter Druck. Das Papier befindet sich in einer langen Korrekturphase. Trotz starker Fundamentaldaten und stabiler Wachstumszahlen zweifelt der Markt. Ist das Geschäftsmodell intakt, und bietet sich für geduldige Anleger eine wundervolle Kaufchance?
Führend in Life Sciences und analytischer Technologie
Das Unternehmen ist ein Schlüsselakteur für Wissenschaft und Medizin. Mit den Bereichen Laborausrüstung, Diagnoselösungen, Software und pharmazeutische Produkte unterstützt es die Forschung, Diagnose und Arzneimittelherstellung weltweit. Mit einem jährlichen Umsatz von über 42 Milliarden US-Dollar und über 120.000 Mitarbeitern bedient Thermo Fisher Scientific Inc. Pharmaindustrie, Kliniken, Labore, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Behörden weltweit.
Auf die Corona-Boom-Phase folgte Trump
Während der Corona-Pandemie war Thermo Fisher einer der großen Profiteure. Als weltweit führender Anbieter von Laborausrüstung und Diagnostiklösungen hat der Konzern die essenzielle Technologie für PCR-Tests, Impfstoffherstellung und Virusforschung bereitgestellt. Der Boom der Diagnostik und der weltweite Ausbau von Laborkapazitäten trieben den Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 binnen 3 Jahren auf über 44 Milliarden US-Dollar.
Dieses Wachstum trieb auch den Aktienkurs in neue Höhen. Dass dieser Riese nicht Jahr für Jahr um 20 Prozent wachsen kann, stand außer Frage. Entsprechend lagen die Wachstumsraten seit 2023 im niedrigen einstelligen Bereich, während die Margen ebenfalls unter Druck kamen. Nun steht Thermo Fisher auch noch großen externen Herausforderungen gegenüber.
Die globalen Handelskonflikte bedrohen den internationalen Umsatz (24 Prozent Europa, 16 Prozent Asien-Pazifik). Hinzu kommen Kürzungen bei den staatlichen Forschungsgeldern. Mit der Ausgabendeckelung der US-Regierung wurde das Budget für biowissenschaftliche und medizinische Forschungsprojekte eingeschränkt. Rund 15 Prozent des Umsatzes kommen aus dem öffentlichen Bereich.
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Ein unspektakuläres Jahr 2025
Das erste Quartal startete mit stabilen Zahlen. Der Umsatz lag bei 10,3 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem organischen Wachstum von einem Prozent. Die bereinigte operative Marge erreicht 21,9 Prozent. Trotz dieser soliden Zahlen senkte das Management seine Jahresprognose für den Gewinn je Aktie von 22,76 US-Dollar auf nun 21,76 US-Dollar. Das entspricht einem Gewinnwachstum von 2,8 Prozent. Als Hauptgründe werden neue Zölle und die politische Unsicherheit genannt. Der Umsatzausblick bleibt jedoch unverändert, mit einem Wachstum von 2 Prozent.
Management ist vorsichtig optimistisch
CEO Marc Casper zeigt sich dennoch zuversichtlich. Neue Produkte, starke Innovationskraft und Investitionen von Milliarden US-Dollar in US-Kapazitäten sollen die Wettbewerbsfähigkeit weiter stärken. Auch der CFO Stephen Williamson betont, dass die operative Performance robust sei. Die Anpassung des Gewinnausblicks sei nur ein Spiegelbild der externen Risiken, nicht aber eine Schwäche des Unternehmens selbst.
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Kurzfristige Hürden, aber langfristige Wachstumschancen
Obwohl es kurzfristige Herausforderungen gibt, bestehen langfristig interessante Wachstumsmöglichkeiten. Die wachsende und alternde Bevölkerung führt absehbar zu einer Zunahme an Gesundheitsdienstleistungen, Thermo Fisher kann vom Nachfrageanstieg profitieren. Zudem gibt es im Bereich biopharmazeutische Entwicklung zahlreiche neue Therapieansätze, die die Nachfrage nach spezialisierter Ausrüstung und Material erhöhen.
Thermo Fisher investiert jährlich Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung, um seine Produktpipeline und Innovationskraft aufrechtzuerhalten. Die Marktstellung soll jedenfalls gehalten und ausgebaut werden.
Bewertung der Thermo-Fisher-Aktie
In den letzten 5 Jahren konnte Thermo Fisher nur 20 Prozent Kurswachstum erzielen. Doch über 10 Jahre zeigt sich ein anderes Bild, denn seither hat die Aktie jährlich im Schnitt 15 Prozent Rendite gebracht. Eine Konsolidierung des Wachstums war nach den Corona-Jahren zu erwarten.
Mit einem durchschnittlichen Umsatzwachstum von rund 10 Prozent und einer Verdreifachung des Nettogewinns über die letzten 10 Jahre ist Thermo Fisher trotz seiner Größe ein solides Wachstumsunternehmen, welches aktuell medial unter Druck steht. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von nur noch 16 ist die Aktie historisch sehr günstig bewertet. Die Free-Cashflow-Rate liegt weiterhin bei 17 Prozent und die Bilanz gibt reichlich finanzielle Flexibilität.
Für geduldige Anleger mit einem Fokus auf Qualität bietet sich Thermo Fisher als attraktive Investition an – sei es als Einmalkauf, in Tranchen oder im Rahmen eines Sparplans. Wann die Aktie wieder zu ihrem früheren Muster hoher Renditen zurückkehrt, bleibt offen.
Fest steht jedoch: Das Unternehmen ist kerngesund und als Weltmarktführer bestens positioniert. Die aktuelle Schwächephase lässt sich vor allem auf eine Überreaktion während der Pandemiejahre sowie auf neue politische Unsicherheiten zurückführen.
Disclaimer:
Keine Anlageberatung. Kein Aufruf zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Der Beitrag Thermo Fisher Aktie: Ist der Medizintechnik-Marktführer reif fürs Comeback? Die Prognose erschien zuerst auf ftd.de.