Österreichs Börse blüht auf – mit diesen Fonds und ETFs verdienen Anleger mit

Touristenmagnet Schloss Belvedere in Wien – auch die Börsianer finden Österreich wieder chic. (Foto: Freepik, ivankrasnodar1976)

Der ATX erlebt 2025 ein fulminantes Comeback: Banken, Versicherungen und Bauwerte treiben den Index auf Höhen, die zuletzt vor der Finanzkrise erreicht wurden. Internationale Investoren entdecken Wien neu – diese Fonds und ETFs bieten den passenden Zugang.

Wien erwacht aus dem Börsenschlaf

Lange fristete die Wiener Börse ein Schattendasein und wurde international oft übersehen. Doch 2025 ist alles anders: Der ATX, Österreichs Leitindex, eilte von Rekord zu Rekord. Am 9. August sprang er auf 4.857 Punkte und ist damit nur noch einen Wimpernschlag vom Allzeithoch aus dem Jahr 2007 entfernt. Wer Dividenden mitrechnet, hat das Hoch sogar bereits hinter sich gelassen: Der ATX Total Return kletterte über die Marke von 11.500 Punkten.

Damit überflügelte Wien die großen Rivalen: Plus 32 Prozent seit Jahresbeginn – deutlich mehr als der DAX (plus 22 Prozent), der Euro Stoxx 50 (plus 12 Prozent) oder gar der S&P 500 (plus 7,6 Prozent). Ein Markt, den viele schon abgeschrieben hatten, ist plötzlich Europas heimlicher Börsenstar.

Treiber: Banken, Versicherungen, Bauwerte

Der Grund dafür liegt in der Branchenstruktur. Knapp 40 Prozent des ATX entfallen auf Finanzwerte, die derzeit glänzend performen. UNIQA legte um mehr als 60 Prozent zu, die Raiffeisen Bank International um über 55 Prozent und die Vienna Insurance Group fast ebenso stark. Auch Bauwerte wie Strabag (plus 129 Prozent) und Porr (plus 75 Prozent) erleben einen Höhenflug, der durch deutsche Infrastrukturprogramme und die Hoffnung auf den Wiederaufbau der Ukraine angetrieben wird.

Zudem sind Österreichs Unternehmen stark exportorientiert. Osteuropa liefert überdurchschnittliches Wachstum, während Deutschland mit milliardenschweren Investitionspaketen für Aufträge sorgt. Internationales Kapital fließt reichlich nach Wien: Allein im 1. Halbjahr 2025 stieg das Handelsvolumen um 15,5 Prozent.

Smartbroker Dashboard / Quelle: Smartbroker Presse

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Zyklisch, aber robust

Natürlich ist Wien ein Markt mit Geschichte – und mit schmerzhaften Rückschlägen. So stürzte der ATX nach dem Osteuropa-Boom 2007 in der Finanzkrise auf unter 1.500 Punkte und brach in der Corona-Krise 2020 um ein Drittel ein. Doch diesmal wirkt die Rally anders: Sie ist weniger spekulativ und stärker durch solide Bilanzen und makroökonomische Trends unterlegt.

Die Bewertungen sind attraktiv: Mit einem Ratio cours-bénéfice von 10,6 sind Österreichs Blue Chips deutlich günstiger als deutsche Titel (KGV über 19). Zudem locken Dividendenrenditen von durchschnittlich 4,2 Prozent – ein seltener Mix aus Substanz und Ertrag.

3 Fonds für den Österreich-Trade

Wer am Comeback der Alpenrepublik teilhaben will, hat die Wahl: passiv und kostengünstig über einen ETF oder gezielt aktiv gemanagt durch Traditionshäuser. 3 Produkte stechen heraus.

Xtrackers ATX UCITS ETF – der günstige Marktspiegel

Le Xtrackers ATX ETF (ISIN LU0659579063) bildet die 20 Schwergewichte des ATX physisch ab – von Banken über Energie bis Industrie. Mit einer Gesamtkostenquote (TER) von nur 0,25 Prozent ist er die kostengünstigste Eintrittskarte nach Wien. Dividenden werden automatisch reinvestiert.

Die Performance spricht Bände: plus 34 Prozent im vergangenen Jahr und plus 152 Prozent in den zurückliegenden 5 Jahren. Ein Sharpe-Ratio von durchschnittlich 1,4 unterstreicht das attraktive Chance-Risiko-Profil. Das Fondsvolumen beträgt rund 75 Millionen Euro.

Besonders spannend sind die Top-Holdings, die den Charakter des Fonds prägen. An erster Stelle steht die Erste Group Bank mit einem Gewicht von über 20 Prozent – ein klares Signal dafür, wie sehr der heimische Finanzsektor den Index treibt. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Bawag Group und die OMV, die jeweils stark von der Zinsentwicklung, den Energiepreisen und der internationalen Nachfrage abhängen. Das Portfolio wird durch Klassiker wie Voestalpine und Verbund ergänzt, die für Industriekraft und Energiewende stehen.

 


3 Banken Österreich-Fonds – aktives Stockpicking mit Tradition

Seit über 20 Jahren lenkt Alois Wögerbauer den 3 Banken Österreich-Fonds (ISIN AT0000662275), der sich in diesem Zeitraum zu einem der führenden Fonds entwickelt hat. Der Fonds setzt auf aktives Stockpicking abseits starrer Benchmark-Vorgaben. Das Management nutzt die Möglichkeit, einzelne Titel deutlich über- oder unterzugewichten und schafft so auf lange Sicht gezielt Mehrwert gegenüber dem Gesamtmarkt.

Das Resultat: Über 15 Jahre schlägt der Fonds den Sektor mit rund 175 Prozent um rund 40 Prozentpunkte. Im laufenden Jahr erzielte Wögerbauer ein Plus von rund 34 Prozent, über 5 Jahre plus 80 Prozent. Das Fondsvolumen von etwa 140 Millionen Euro ermöglicht Flexibilität; die Volatilität liegt etwas über der des Marktes.

Die Top-Holdings zeigen, wie der Fonds agiert: Mit der Erste Group und der OMV dominieren 2 Blue Chips, die für Stabilität sorgen. Gleichzeitig setzt Wögerbauer auf den Industriekonzern Andritz, der stark im Maschinenbau und Wasserkraftgeschäft ist, sowie auf die Vienna Insurance Group und Kontron, um den Fonds breiter aufzustellen. Damit kombiniert er bewährte Großkonzerne mit Wachstums- und Technologieperlen, die in einem ETF weniger Gewicht hätten.

 


Amundi Austria Stock – Mischung aus Substanz und Zukunft

Le Amundi Austria Stock (ISIN AT0000767736) verfolgt einen hybriden Ansatz. Neben den ATX-Schwergewichten streut das Fondsmanagement gezielt Mid-Caps und Zukunftsthemen ein – von nachhaltigen Energien bis hin zu industriellen Nischenplayern.

Das kostet: Die TER liegt bei 1,75 Prozent. Dafür gibt es jedoch aktives Management, das Chancen sucht, die der Index übersieht. Die Performance bestätigt den Ansatz: Knapp 27 Prozent im vergangenen Jahr bei einem Fondsvolumen von rund 200 Millionen Euro. Über 3 Jahre performt der Fonds mit 50 Prozent, über 5 Jahre mit mehr als 100 Prozent.

Die größten Positionen spiegeln die Doppelstrategie wider: Die Erste Group Bank, Bawag und OMV bilden das Rückgrat des Portfolios. Hinzu kommen Wienerberger, ein globaler Baustoffriese, Uniqa Insurance, ein Profiteur der starken Finanzbranche, sowie Strabag, ein Infrastrukturgigant. Der Fonds verbindet also Substanzwerte, die für Kontinuität stehen, mit Unternehmen, die auf langfristige Wachstumstrends setzen.

Fazit: Wien meldet sich zurück

Die österreichische Börse steht wieder auf dem Radar internationaler Investoren. Sie bietet Anlegern eine seltene Kombination aus günstiger Bewertung, Dividendenstärke und Opportunitäten in Osteuropa. Ob man den Markt mit dem ETF breit abbildet, mit dem 3-Banken-Fonds auf selektives Stockpicking setzt oder beim Amundi Austria Stock Substanz auf eine Mischung aus Zukunfts- und Substanzwerten setzt: Wien ist 2025 mehr als nur eine Randnotiz. Es ist eine echte Investmentstory.

Clause de non-responsabilité:
Pas de conseils en investissement. Aucun appel pour acheter ou vendre des titres.

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