Inflation Eurozone aktuell: Preis-Entwicklung im Mai 2025 vor EZB-Leitzins-Entscheid

Die Inflation ist auf einem guten Weg. Was bedeutet das für die Zinsen? (Foto: Freepik, romma)

Luxemburg – Deutschland stagnierte, andere Länder meldeten fallende Raten. Was macht der Euroraum? Im April lag die Inflation mit 2,2 Prozent nur knapp über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Am Dienstag publiziert Eurostat die Mai-Schätzung. Ist eine Zinswende der EZB in Sicht?

1,9 Prozent im Jahresvergleich – so hoch soll die Mai-Inflation im Euroraum laut FactSet-Prognose ausfallen. Das sind 0,3 Punkte weniger als im April. Gar um 0,4 Prozent soll nach dieser Schätzung die Kernrate ohne Energie, Lebens- und Genussmittel zurückgehen, auf 2,3 Prozent gegenüber Mai 2024.

Dienstleistungen weiter das Sorgenkind – Deutschland stagniert

In den 20 Ländern des Euroraums waren im Vormonat April einmal mehr die Dienstleistungen Preistreiber Nummer 1, mit 4 Prozent Zuwachs aufs Jahr gerechnet. Lebens- und Genussmittel legten um 3,6 Prozent zu, während die Energiepreise um 3,6 Prozent im 12-Monats-Vergleich sanken.

In der größten Euro-Volkswirtschaft Deutschland stagnierte zwar die Gesamtinflation im Mai bei niedrigen 2,1 Prozent – allerdings: Die Kernrate ohne Lebensmittel und Energie steht trotz Rückgangs um 0,1 Punkte bei 2,8 Prozent. Sie gibt präziser den Preisauftrieb an der Wirtschaftsbasis an.

Inflation in anderen Euro-Ländern – Entwicklung der Euro-Preise

Andere große Euro-Länder standen im Mai noch besser da als Deutschland: So ging die Gesamtrate in Italien und in Spanien auf 1,9 Prozent im Jahresvergleich zurück. Frankreich hat sogar eine Mai-Teuerung von lediglich 0,6 Prozent registriert – klar unter der 2-Prozent-Zielmarke der EZB.

Die Inflation im Euroraum hat sich demnach auf breiter Front normalisiert. In Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine und die dadurch ausgelöste Energiekrise war die Teuerung auf Rekordwerte geklettert, bis auf 10,6 Prozent im Oktober 2022 – die EZB hob damals die Zinsen kräftig an.

EZB hat Zinsen herabgesetzt – Verbraucher fürchten mehr Teuerung

Doch mittlerweile haben die Währungshüter das Zinsniveau fast auf die Inflationsrate abgesenkt: Der auch für Sparer wichtige Einlagenzins für Bankgelder bei der EZB liegt aktuell bei 2,25 Prozent. 2,40 Prozent beträgt der Hauptrefinanzierungssatz, 2,65 Prozent der Spitzenrefinanzierungssatz.

Unterdessen sind aber die Inflationserwartungen der Konsumenten der Eurozone gestiegen – von 2,9 auf 3,1 Prozent laut April-Umfrage der EZB. Hier spiegeln sich auch Ängste angesichts der Zolldrohungen Trumps. Der Wert widerspricht den Experten, die mit weiterem Rückgang rechnen.

Konsens der Notenbanker bröckelt – Prognose bis 2026

An einer weiteren Zinssenkung bei der EZB-Ratssitzung am 5. Juni zweifelt kaum einer. Doch wie geht es dann weiter? Auch die EZB-Entscheider sind uneinig. Während der Österreicher Robert Holzmann eine Zinspause favorisiert, plädiert der Franzose François Villeroy de Galhau für weitere Senkungen.

Le Frühjahrsprognose der EU-Kommission geht für das Jahr 2025 im Euroraum von einem Preisauftrieb von 2,1 Prozent im Jahresvergleich aus – nach 2,4 Prozent im Jahr 2024. Im Jahr 2026 soll die Teuerung dann nur noch 1,7 Prozent im Jahresvergleich betragen.

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