Inflation Eurozone aktuell: Preistrend im November vor letztem EZB-Zinsentscheid 2025

Inflation: Was Verbraucher im Euroraum erwartet. (Foto: Freepik, EyeEm)

Luxemburg – Für den Moment scheint es, als hielten sich in der Eurozone Inflation und Leitzins die Waage und als habe die Europäische Zentralbank ihr Feld bestellt. Die Inflationszahlen für November waren nur leicht höher als erwartet: Die europäische Statistikbehörde Eurostat meldet eine Teuerung von 2,2 Prozent im Jahresvergleich – ein Anstieg um 0,1 Punkte gegenüber dem Vormonat.

Im November sorgten vor allem die Dienstleistungen für Preisauftrieb in der Eurozone, die Jahresrate betrug 3,5 Prozent. Lebens- und Genussmittel verteuerten sich um 2,5 Prozent, die Preise für Energie fielen um 0,5 Prozent. Die Kerninflation ohne Nahrungsmittel und Energie verharrte bei 2,4 Prozent.

Inflation in den Euro-Staaten – Stand der EZB-Leitzinsen

Dabei ist die Lage in den einzelnen Euroländern durchaus unterschiedlich: Frankreich stagniert bei 0,8 Prozent, Spanien meldet einen leichten Rückgang auf 3,1 Prozent. Die Inflation in Deutschland liegt bei 2,3 Prozent, wobei der EU-harmonisierte Wert um 0,3 Punkte auf 2,6 Prozent gestiegen ist.

Momentan spricht im Euroraum wenig gegen einen stabilen Inflationstrend im 2-Prozent-Bereich – dem Zielwert EZB. So sind auch aktuell die Leitzinsen aufgestellt: Der Einlagenzinssatz liegt bei 2 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz bei 2,15 und der Spitzenrefinanzierungssatz bei 2,4 Prozent.

Wenig Bewegung bei EZB – wann wirken Zinssenkungen?

Die wenigsten Marktbeobachter rechnen mit Änderungen bei den Zinsen – weder kurzfristig beim nächsten EZB-Entscheid am 18. Dezember, noch im Jahr 2026. Bewegung könnte es allenfalls geben, wenn die Inflation deutlicher zurückgeht und sich die Konjunktur schwächer als gedacht entwickelt.

Wobei die EZB-Zinssenkungen ihre Wirkung noch entfalten dürften: „Wir sollten nicht unterschätzen, dass die Umsetzung der EZB-Politik Zeit braucht – etwa 9 bis 18 Monate”, merkt etwa Bastian Freitag von Rothschild & Co. Wealth Management an. Er sei daher vorsichtig optimistisch beim Wachstum.

Zinssenkung oder Zinserhöhung – neue Prognose der EZB

Für das weitere Zins-Szenario gibt es auch abweichende Ansichten: Während die DZ Bank sogar mit einer letzten Zinssenkung am 18. Dezember rechnet, verlautet von Deutsche Bank Research, dass eine erste Erhöhung um 25 Basispunkte bereits 2026 möglich sei, wegen Deutschlands Fiskalpolitik.

Mit Spannung erwarten Beobachter neben dem Zinsentscheid die neue Wirtschaftsprognose der EZB, erstmals mit 2028er-Zahlen. Die letzte Projektion vom Juni geht von einer Gesamtinflation 2025 von 2,1 Prozent aus. 2026 soll die Teuerung demnach auf 1,7 Prozent sinken.

Aktualisiert nach Bekanntgabe der Inflationsdaten am 2. Dezember 2025 um 12 Uhr (MEZ).

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