Neue Gesetze zur Pfandpflicht in Ländern wie Polen eröffnen Tomra wichtige Absatzmärkte. Bis 2030 werden zweistellige Wachstumsraten angestrebt. (Foto: Freepik, noomcpk)
Laut WWF Deutschland schwimmen aktuell geschätzte 80 bis 150 Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen der Welt. Zum Vergleich: Das ist in etwa so viel, wie 15.000 (!) Eiffeltürme wiegen. Eine unvorstellbare Menge also und gleichzeitig ein echter Weckruf.
Wie aber lässt sich das Problem beheben oder zumindest eindämmen? Recycling könnte eine Lösung bieten. Dem hat sich das norwegische Unternehmen Tomra Systems ASA verschrieben, bekannt vor allem durch seine Pfandflaschenautomaten, die in zahlreichen Supermärkten und Discountern zu finden sind.
Nachdem die Aktie des Konzerns über viele Jahre beständig gute Renditen lieferte, ging es nach dem einstigen Hoch Ende 2021 steil nach unten. Zuletzt zeigte sich der Titel wieder etwas stabiler, aber noch lange nicht in alter Stärke.
Wichtige Lösungen für die Kreislaufwirtschaft
Die Gründung von Tomra liegt mehr als ein halbes Jahrhundert zurück. Im Jahr 1972 begann man, Rücknahmeautomaten zu entwickeln, herzustellen und anschließend zu vertreiben. Ziel war die automatisierte Sammlung von Getränkebehältern.
Über die Zeit hat sich das Unternehmen weiterentwickelt, ist seinem Kerngeschäft aber stets treu geblieben. Heute sind die Lösungen (rund 105.000 Installationen) von Tomra auf allen Kontinenten und in über 100 Märkten weltweit im Einsatz. Untergliedert ist der Konzern in die Segmente Collection, Food, Recycling, Mining sowie Horizon.
Pfandrückgabesysteme breiten sich in ganz Europa aus
Zum Jahresbeginn 2003 wurde hierzulande die Pfandpflicht auf Mineralwasser, Bier und kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke eingeführt. Das gelegentlich vorgetragene Argument, ein solches System gäbe es nur in Deutschland, ist falsch. Vor allem Skandinavien gilt in Sachen Recycling als Vorreiter. Mittlerweile ziehen aber auch viele andere Staaten nach, wovon Tomra letztlich profitieren kann.
Polen zum Beispiel hat erst kürzlich ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Ab 2026 ist es dort Pflicht, Pfand auf Einweg-Plastikflaschen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 3 Litern, auf wiederverwendbare Glasflaschen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1,5 Litern und auf Metalldosen mit einem Fassungsvermögen von bis zu 1 Liter zu erheben.
In Griechenland war der Start eines entsprechendes Pfandrückgabesystems eigentlich zum ersten Dezember dieses Jahres geplant. Aufgrund der späten Ernennung des Systembetreibers muss dieser Termin aber verschoben werden. Auch Portugal bereitet sich derzeit noch auf ein Pfandrückgabesystem vor, das womöglich schon Anfang 2026 in Betrieb geht.
Fortgeschrittene Überlegungen beziehungsweise konkrete Pläne für die Einführung eines Recyclings von Getränkebehältnissen gibt es außerdem im Vereinigten Königreich, in Spanien und Moldawien. Der potenzielle Markt für Tomra wächst also.
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Ambitionierte Aussichten bis 2030
Glaubt man dem Management von Tomra, hat das Unternehmen in den nächsten Jahren alle Hände voll zu tun. Gerade im Segment Collection sollen die Wachstumsraten bis 2030 im zweistelligen Bereich liegen und eine Bruttomarge jenseits der 40 Prozent angestrebt werden.
Profitieren könnten die Norweger auch von gesetzlichen Vorschriften, die die Industrie zu mehr Nachhaltigkeit verpflichten. Steigt künftig die Nachfrage nach recycelten Materialien kräftig, dürften in dieser Geschäftseinheit bis 2030 ebenfalls ordentliche Wachstumssprünge zu erwarten sein. Das Management geht für den Bereich Recycling sogar von Bruttomargen im niedrigen bis mittleren Fünfzigerbereich aus. Allerdings könnten sich Aufträge aufgrund der aktuellen Marktunsicherheit über mehrere Quartale hinweg verzögern.
Ergebnisse sind rückläufig
Trotz der vielversprechenden Aussichten sollten die gegenwärtigen Resultate nicht vergessen werden. Und die könnten aus Unternehmenssicht durchaus besser sein. Zwischen Anfang Juli und Ende September etwa erzielte Tomra einen Umsatz von 306 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum lag er noch 20 Millionen Euro höher.
Dieser Rückgang zieht sich dann durch alle folgenden Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung hindurch. Das Ebit (Gewinn vor Zinsen und Steuern) sank im dritten Quartal um rund 36 Prozent auf nunmehr 25 Millionen Euro, mit dem Gewinn ging es um fast ein Viertel auf 17 Millionen Euro nach unten. Auffällig dabei sind insbesondere die gestiegenen Betriebskosten.
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Tomra-Aktie enttäuscht schon seit längerem
Einst war Tomra ein echter Shootingstar an den Börsen. Bis Ende 2021 kletterte der Titel fleißig und brachte den Anlegern hübsche Renditen ein. Dann aber der unschöne Absturz: Vom Allzeithoch bei knapp 32 Euro rauschte Tomra im Oktober 2023 auf bis zu 7,45 Euro ab. Ein absolutes Debakel, dass vielen Investoren eine Menge Geld gekostet haben dürfte.
Auch in diesem Jahr lief es für die Recycling-Spezialisten an der Börse nicht wirklich rund. Angesichts eines Minus von knapp 13 Prozent wäre es besser gewesen, auf die Tomra Aktie zu verzichten. Dennoch erhoben sich zuletzt einmal wieder die positiven Stimmen.
Geht es nach der SEB Bank, ist Tomra mit einem Kurs von umgerechnet 13,31 Euro fair bewertet. Ausgehend vom aktuellen Niveau hätte der Titel also ein Aufwärtspotenzial von immerhin 19 Prozent. Vor allem das Kerngeschäft mit den Pfandrücknahmesystemen, in dem Tomra Weltmarktführer ist, könne künftig nach Einschätzung der SEB Analysten für Wachstum sorgen.
Anleger, die sich für die Aktie interessieren, sollten die weiteren Entwicklungen sehr gut beobachten und abwägen, ob der Titel ihrer Meinung nach den baldigen Turnaround schafft. Eines ist sicher – einfach wird das definitiv nicht.
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