Kein Experte rechnet derzeit mit sinkenden Immobilienzinsen. (Foto: Freepik, EyeEm)
Berlin/Lübeck/München – Nun machen die Immobilienzinsen nach längerer Seitwärtsfahrt mobil – leider in die falsche Richtung. Globale Unsicherheiten, aber auch die Aussicht auf Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank sorgen für einen Anstieg der Renditen bei Bundesanleihen – sie sind die Benchmark für Baudarlehen.
Die Dezember-Rallye hat den Durchschnittszins für 10-jährige Baukredite bei interhyp.de von 3,60 auf 3,70 Prozent getrieben. Der Top-Zins von drklein.de steht mittlerweile bei 3,57 Prozent, und der beste Darlehenstarif bei check24.de hat die Marke von 3,33 Prozent erreicht (Stand: 12. Dezember).
Niveau der Darlehenskosten wie 2022 – Preise teils günstiger
Aktuell sind die Bauzinsen in Deutschland im Schnitt so hoch wie im Herbst 2022. Eine Auswertung von immowelt.de zeigt, dass die Käufer in 49 von 80 deutschen Großstädten derzeit aber trotzdem niedrigere Darlehensraten zahlen. Der Grund: Die Preise liegen noch unter dem Niveau von 2022.
Konkret haben 63 von 80 Großstädten die Rekordpreise vom Sommer 2022 noch nicht wieder erreicht. Das heißt aber auch: 17 Städte übertreffen das damalige Niveau bereits. Zu ihnen zählen Bonn, Jena und Kaiserslautern, wo eine 75-Quadratmeter-Wohnung bis zu 22.000 Euro mehr kostet.
Baufinanzierung hat in 2025 stark zugelegt – aktuelle Standardrate
Das Finanzierungsgeschäft hat 2025 wieder Fahrt aufgenommen. Um 18,2 Prozent legte das Volumen der Immobiliendarlehen in den ersten 9 Monaten im Jahresvergleich zu – das meldet der Verband deutscher Pfandbriefbanken. Im 3. Quartal 2025 betrug der Zuwachs sogar 20,4 Prozent.
Die monatliche Standardrate für Darlehen in Deutschland betrug im November 2025 nach Angaben von drklein.de 1.035 Euro. Dabei legt der Finanzdienstleister folgende Eckwerte zugrunde: 300.000 Euro Kreditsumme, 2 Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und 10-jährige Zinsbindung.
Prognose 2026 des Interhyp-Panels – Staatsschulden als Faktor
Verhalten fällt die Prognose der Bankexperten von interhyp.de aus. 2 Drittel der Panel-Mitglieder rechnen mit steigenden Bauzinsen in den nächsten 6 Monaten. Keiner der Experten wettet auf sinkende Kreditkosten. Bis Neujahr erwartet die Mehrheit ein Zinsniveau von etwa 3,6 Prozent.
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Einen Aufwärtstrend 2026 prognostiziert auch Florian Pfaffinger aus dem Expertenrat von drklein.de. Er rechnet mit einer Zinsspanne zwischen 3,1 und 3,7 Prozent beim Top-Zins. Ein wichtiger Faktor: wachsende Staatsschulden, was Rekord-Emissionen von Bundesanleihen und steigende Renditen bedeutet.
Die 10-jährigen Bundesanleihen sind die wichtigste Orientierungsmarke für Bauzinsen. Momentan bringen diese Wertpapiere eine Rendite von rund 2,86 Prozent (heute, 14 Uhr MEZ) – nach starkem Anstieg im Dezember. Pfaffinger rechnet mit 2,6 bis 2,9 Prozent im ersten Halbjahr 2026.
Immobilienmarkt-Prognose 2030 – Expertin: Risiko steigender Kosten
Wird sich der Immobilienmarkt vom Zinsschock 2022 erholen? Kreditinstitute sind laut einer Umfrage von ey.com skeptischer geworden. 65 Prozent erwarten eine positive Entwicklung bis 2030 – nach 80 Prozent im Frühjahr. Probleme bereiten die gesamtwirtschaftliche Lage und das Refinanzierungsrisiko.
„Angesichts der Prognosen raten wir davon ab, auf fallende Zinsen zu spekulieren“, unterstreicht Interhyp-Expertin Mirjam Mohr. Das Risiko steigender Kosten überwiege derzeit deutlich. Starke Nachfrage und ein angespannter Mietmarkt würden auch den Preisauftrieb 2026 weiter befeuern.
Il contributo Bauzinsen aktuell: Kreditkosten steigen plötzlich! Prognose und Entwicklung 2026 è apparso per primo ftd.de.