Welches Festgeld macht das Rennen im Juni? (Bild: Markus Spiske , Unsplash)
Die Festgeldzinsen in Deutschland zeigen sich im Juni 2025 stabil – zumindest vorläufig.
Trotz einer vorsichtigen Zinssenkung der EZB in der ersten Jahreshälfte halten sich die Angebote vieler Direktbanken, Fintechs und europäischer Partnerinstitute auf hohem Niveau. Die besten Konditionen liegen derzeit bei bis zu 3,15 % p.a. – je nach Laufzeit und Anbieter.
Für sicherheitsorientierte Sparer ein relevanter Zeitpunkt, um über eine Festgeldbindung nachzudenken.
Aktuelle Festgeldzinsen im Juni 2025
Anbieter | Zinssatz p.a. | Durata | Assicurazione sui depositi | Mindestanlage | Zinsgutschrift |
---|---|---|---|---|---|
Banca Progetto (IT) | 3,15 % | 10 anni | Italien, 100.000 € | 25.000 € | jährlich |
Klarna Festgeld+ (SE) | 2,74 % | 3 Jahre | Schweden, ~93.000 € | 1 € | monatlich |
grenke Bank (DE) | 2,70 % | 3 Jahre | Deutschland, 100.000 € | 5.000 € | jährlich |
Haitong Bank (PT) | 2,80 % | 1 Jahr | Portugal, 100.000 € | 2.500 € | jährlich |
PEAC Bank (DE) | 2,80 % | 1 Jahr | Deutschland, 100.000 € | 2.500 € | Laufzeitende |
Crédit Agricole (FR) | 2,60 % | 3–7 Jahre | Frankreich, 100.000 € | 10.000 € | jährlich |
Aareal Bank (DE) | 2,60 % | 3 Jahre | Deutschland, 100.000 € | 10.000 € | quartalsweise |
Sparda-Bank West (DE) | 2,40 % | 1 Jahr | Deutschland, 100.000 € | 5.000 € | jährlich |
pbb direkt (DE) | 2,45 % | 3 Jahre | Deutschland, 100.000 € | 1.000 € | jährlich |
Volksbank Rhein-Ruhr (DE) | 2,10 % | 1–5 Jahre | Deutschland, 100.000 € | 5.000 € | Laufzeitende |
Deutsche Bank / Postbank | 2,25 % | 12 mesi | Deutschland, 100.000 € | 2.500 € | vierteljährlich |
Commerzbank (DE) | 2,10 % | 10 anni | Deutschland, 3 Mio. € | 10.000 € | Laufzeitende |
Sparkasse KölnBonn (DE) | bis 1,80 % | bis 10 Jahre | Deutschland, 100.000 € | 5.000 € | jährlich |
ING (DE) | 1,50 % | 6 Monate | Deutschland, 100.000 € | 10.000 € | Laufzeitende |
1822direkt (DE) | 1,70 % | 2 Jahre | Deutschland, 100.000 € | 2.500 € | Laufzeitende |
Internationale Anbieter setzen den Takt
Mit 3,15 % p.a. für zehnjährige Festgelder bleibt die italienische Banca Progetto unangefochtener Spitzenreiter.
Auch wenn die Laufzeit lang ist, sichert der Zinssatz Planungssicherheit auf hohem Niveau. Die Einlagensicherung bis 100.000 € gilt innerhalb der EU, birgt aber natürlich das typische länderspezifische Risikoprofil.
Auch Klarna punktet erneut mit 2,74 % p.a. für drei Jahre – ohne Mindestlaufzeitbindung an Neukunden. Die monatliche Zinsgutschrift und die unkomplizierte Kontoeröffnung per App sprechen viele jüngere Anleger an. Einlagensicherung gibt es über Schweden – bis ca. 93.000 €.
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Direktbanken holen auf
IL grenke Bank bietet solide 2,70 % für drei Jahre – bei deutscher Einlagensicherung, jährlicher Zinszahlung und 5.000 € Mindesteinlage. Für alle, die Sicherheit schätzen, ohne auf Rendite zu verzichten, bleibt dieses Angebot eine Alternative zu den Spitzenreitern aus dem Ausland.
IL Aareal Bank aus Wiesbaden ist ähnlich aufgestellt: 2,60 % für 36 bis 84 Monate, quartalsweise Zinszahlung, 10.000 € Mindestanlage. Bei größeren Beträgen kann die Einlagensicherung über den Bundesverband deutscher Banken erweitert werden – ein Pluspunkt für konservative Sparer.
Großbanken bleiben vorsichtig
Deutsche Bank und Commerzbank zeigen erneut, dass sie im Zinsvergleich zurückhaltender agieren.
2,10 % bis 2,25 % p.a. sind hier aktuell das Maximum – allerdings oft nur auf „Neugeld“ begrenzt. Nach Ablauf der Bindung droht häufig ein Rückfall auf deutlich niedrigere Basiszinsen.
Auch bei der ING bleibt das Bild unverändert: 1,50 % für sechs Monate, automatische Verlängerung bei Untätigkeit, keine Top-Konditionen.
Sparkassen und Genossenschaftsbanken traditionell konservativ
Die Sparkasse KölnBonn bietet gestaffelte Zinssätze bis 1,80 % für Laufzeiten ab vier Jahren. Das reicht nicht, um inflationsbereinigt realen Kapitalzuwachs zu erzielen – ist aber für sicherheitsorientierte Sparer mit lokaler Bindung ein stabiler Anker.
Die Volksbank Rhein-Ruhr liegt mit 2,10 % für bis zu fünf Jahre leicht darüber. Die Zinsgutschrift erfolgt zum Laufzeitende. Keine Sonderregelungen, keine Überraschungen – typisch für Genossenschaftsbanken.
Prolongationen bleiben Risikofaktor
Viele Banken verlängern Festgelder nach Ablauf automatisch – aber nicht zum alten Zinssatz. Wer nicht aktiv kündigt oder umschichtet, landet oft bei deutlich niedrigeren Konditionen. Beispiel: Bei der Commerzbank fällt der Zins nach einem Jahr von 2,00 % auf 0,75 %.
Ein einfacher Kalendereintrag hilft, diese Renditeverluste zu vermeiden.
Steuer und Quellensteuer nicht vergessen
Internationale Banken wie die Banka Kovanica (Kroatien) behalten pauschal 12 % Quellensteuer ein. Diese kann durch eine Ansässigkeitsbescheinigung reduziert oder zurückgeholt werden – muss aber aktiv beantragt werden. Wer keine Lust auf Bürokratie hat, bleibt besser bei deutschen Anbietern.
Realrendite nur ab 2,22 % aufwärts
Bei einer Inflationsrate von aktuell 2,1 % (Stand Juni 2025), müssen Anleger mindestens 2,22 % brutto erzielen, um real im Plus zu landen – nach Steuern wohlgemerkt. Angebote unter dieser Schwelle gleichen die Kaufkraftverluste nicht aus.
Alles darunter – wie ING oder Sparkassen mit kurzen Laufzeiten – sind eher Parkpositionen als echte Geldanlage.
Ausblick: Jetzt ist der Zeitpunkt, sich lange Zinsen zu sichern
Wer aktuell Festgeld über 2,5 % bekommt – idealerweise über mehrere Jahre – sollte nicht lange zögern.
Der Markt hat sein Hoch vermutlich hinter sich. Die EZB hat im Frühjahr den Leitzins leicht gesenkt, und es ist absehbar, dass weitere Schritte folgen. Die Auswirkungen auf Festgeld sieht man bei klassischen Banken schon jetzt. Neue Angebote kommen kaum noch nach, und bei vielen Anbietern sinken die Zinsen still und leise im Hintergrund.
Was das bedeutet? Die 3 % auf zehn Jahre oder 2,70 % auf drei Jahre werden nicht lange bleiben. Die starken Neukundenangebote der letzten Monate werden ausgedünnt. Wer bis Herbst wartet, dürfte bei vergleichbarer Laufzeit weniger Rendite sehen – bei gleichem Risiko.
Ich rechne damit, dass sich Festgeld bis Jahresende wieder unter 2,5 % einpendelt, vor allem bei kürzeren Laufzeiten. Längere Bindungen ab fünf Jahren könnten sich noch etwas halten – aber auch da ist Luft nach unten. Wer heute abschließt, sichert sich nicht nur Ruhe, sondern auch planbare Erträge über mehrere Jahre.
Das gibt es am Markt selten.
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Il contributo Aktuelle Festgeldzinsen im Juni: Wo gibt es die höchsten Zinsen? è apparso per primo ftd.de.