Mietpreise in Leipzig nach Stadtteilen (2025)

Wie teuer sind die Mieten in Leipzig? (Bild: MediaEcke, Unsplash)

Wenn ich mir den Mietmarkt in Leipzig anschaue, sehe ich vor allem eins: große Unterschiede je nach Lage.

Die Stadt hat in den letzten Jahren deutlich zugelegt, aber nicht überall gleichmäßig. Gohlis zieht an, Plagwitz bleibt gefragt, in Grünau ist noch Luft – aber eben auch Bewegung. Wer vermietet oder sucht, sollte genau hinschauen. Denn der Stadtteil entscheidet inzwischen stärker über den Preis als die Wohnfläche. Und genau darum geht’s in diesem Artikel.

Mietpreise in Lepizig pro Quadratmeter

Wer in Leipzig vermietet oder sucht, muss den Quadratmeterpreis kennen – und zwar nicht irgendeinen Durchschnitt, sondern differenziert nach Baujahr, Größe und Lage. Der Markt hat sich weiterentwickelt, vor allem im oberen Segment. 2025 liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete zwischen 9,99 Euro (Immoportal) E 10,82 Euro (Wohnungsboerse).

Das klingt moderat, täuscht aber über die Bandbreite hinweg.

Neubauten ab 2015 liegen bei 13,67 Euro, mit deutlichem Aufschlag bei energieeffizienten Gebäuden. Wer im EH55-Standard vermietet, kommt inzwischen auf rund 18 % Prämie. Dazu kommt: Kleine Wohnungen bis 40 m² erzielen 10,63 Euro, große Wohnungen über 90 m² knapp 11,14 Euro – die Kurve zieht in der Fläche breiter an als noch vor ein paar Jahren.

Segment Durchschnittspreis €/m² Veränderung ggü. Vorjahr
Gesamt (Immoportal) 9,99
Gesamt (Wohnungsboerse) 10,82
Neubauten (ab 2015) 13,67 +4,14 %
Altbauten (bis 1969) 9,86 +3,74 %
Wohnungen bis 40 m² 10,63 +8,32 %
Wohnungen über 90 m² 11,14 +3,35

Mietpreise in Leipzig nach Stadtteilen

Die Unterschiede nach Stadtteil sind nicht neu – aber sie werden größer.

Während man in Prohlis-Süd noch für 6,64 Euro pro Quadratmeter mietet, werden im Zentrum bis zu 14,87 Euro aufgerufen. Das ist mehr als das Doppelte – bei derselben Stadt, aber komplett anderer Struktur.

Stadtteil Durchschnitt €/m² Spitzenwerte €/m² Entwicklung 2025
Zentrum 12,42 14,87 +6,2 %
Plagwitz 11,12 14,43 +10,1 %
Südvorstadt 10,15 +7,75 %
Gohlis-Nord 9,31 11,23 +5,63 % (gute Lagen)
Connewitz 10,63 14,59 (Neubau) Neubau stärker als Altbau
Prohlis-Süd 6,64 stabil
Grünau 6,97 leicht steigend

Was wir sehen: Der Markt läuft zweigleisig. Im Zentrum, Plagwitz und der Südvorstadt steigen die Mieten weiter – getrieben von Infrastruktur, Image und Neuansiedlungen. In Connewitz spaltet sich der Markt: Altbaupreise stagnieren leicht, Neubauten ziehen spürbar an.

In der Peripherie bleibt das Bild uneinheitlich. Prohlis und Grünau sind weiter günstig, zeigen aber punktuell Aufwärtstendenzen – vor allem durch städtische Programme und S-Bahn-Anbindungen.

Die Preisdynamik lässt sich inzwischen quartierscharf ablesen. Wer heute investiert, sollte wissen, wo Potenzial liegt – und wo der Preis schon vorweggenommen ist. Wer mietet, sollte prüfen, was für seine Lage laut Mietspiegel wirklich zulässig ist. Der Abstand zwischen reguliertem Mietniveau und Angebotsmiete liegt in einigen Lagen inzwischen bei über 25 % – und genau da beginnt das Spannungsfeld.

Mietpreise in Leipzig für Neubau

Wer in Leipzig neu baut oder neu mietet, bewegt sich preislich längst über dem Stadtdurchschnitt. 2025 liegt der Mittelwert für Neubauten (Baujahr ab 2015) bei 13,67 Euro pro Quadratmeter, ein Plus von 4,14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sich der Trend fort: Neubauten bleiben das Premiumsegment – in der Ausstattung, bei der Nachfrage und beim Preis.

Die Spreizung nach Stadtteil fällt deutlich aus. In zentralen Lagen wie dem Zentrum werden Neubauwohnungen inzwischen mit bis zu 16,88 €/m² angeboten. In Plagwitz liegt der Durchschnitt bei 14,43 €/m², Connewitz bei 14,59 €/m² – beides Stadtteile mit klarer Aufwertungsdynamik und hoher Nachfrage. Selbst in Randlagen wie Grünau, lange als günstig eingestuft, liegt der Neubaupreis mittlerweile bei 12,64 €/m² – getrieben durch Sanierungsmaßnahmen und Infrastrukturprogramme.

Energieeffizienz ist längst ein Preistreiber. EH55-Standards erzielen im Schnitt 18 % Aufschlag gegenüber konventioneller Bauweise. Wer neu und effizient baut, setzt sich preislich vom Bestand ab – und das nicht nur nominell, sondern durch klar messbare Marktakzeptanz.

Wie haben sich die Mietpreise in Leipzig entwickelt?

Die Richtung ist eindeutig. Seit 2010 haben sich die Mieten in Leipzig mehr als verdoppelt – von 5,00 €/m² SU 10,82 €/m² im Jahr 2025. Das entspricht einem Zuwachs von 116 Prozent über 15 Jahre. Besonders auffällig war der Zeitraum von 2015 bis 2020 – allein dort lag das Plus bei 37,3 Prozent.

Der Aufschwung hat sich seitdem nicht abgeschwächt, sondern differenziert. Zwischen 2020 und 2025 legten die Mieten um weitere 8,4 Prozent zu. In den letzten vier Quartalen allein ging es um 6,34 Prozent nach oben – von 8,20 € SU 8,72 €/m². Kleinwohnungen unter 40 Quadratmetern verzeichnen mit +8,32 % den stärksten Anstieg.

Auch der Altbau bleibt gefragt – aber nicht jeder. Sanierte Objekte bis Baujahr 1969 liegen bei knapp 9,86 €/m², unsanierte hingegen deutlich darunter. Bei 7,90 €/m² ist Schluss – wer nicht investiert, verliert an Marktattraktivität.

Stadtteilanalysen zeigen: Zentrum, Schleußig, Plagwitz – überall zweistellige Wachstumsraten. Die Nachfrage ist da, das Angebot nicht. Die Folgen sind sichtbar. Der Markt zieht weiter an – in der Fläche wie im Detail.

Die Prognosen bis 2030 sehen Mietanstiege von 4 bis 5 Prozent jährlich für Neubauten und 2 bis 3 Prozent für Altbauten – abhängig vom Zustand. In Zentrumslagen sind bis zu 18 €/m² möglich. Die Spreizung nimmt zu, der Preisdruck bleibt hoch. Wer jetzt nicht gegensteuert, wird später schwer nachjustieren können.

Prognose: Wir werden sich die Mieten in Leipzig entwickeln?

Der Mietmarkt in Leipzig bleibt auf Wachstumskurs. Das Angebot stagniert, die Nachfrage steigt – besonders in innenstadtnahen Lagen und im Neubausegment. Bis 2030 ist nicht mit einer Entspannung zu rechnen. Die Preisentwicklung läuft segmentiert weiter, je nach Lage, Wohnungsart und Bautyp unterschiedlich schnell. Die entscheidenden Treiber bleiben Neubauknappheit, Bevölkerungszuwachs und begrenzte Regulierungseffekte im Neubaubereich.

Szenario Ø Miete 2030 (€/m²) Neubau (€/m²) Wachstum p.a. Einschätzung
Basisszenario 11,50–12,80 bis 18,00 3–4 % (Neubau: 5–6 %) wahrscheinlich (60 %)
Optimistisch 10,80–11,40 max. 15,50 2–3 % Förderung + Bauoffensive (25 %)
Pessimistisch 13,00–14,00 bis 20,00 6–8 % Verdrängung + Zinsanstieg (15 %)

Ohne einen deutlichen Schub beim Wohnungsbau wird die Angebotslücke größer. Das betrifft nicht nur zentrale Lagen – auch in mittleren Segmenten fehlen Neubauten.

  • Zentrum, Plagwitz, Connewitz: jährliche Steigerungen von bis zu 5 % durch Nachfrage, urbane Infrastruktur und eingeschränktes Angebot.

  • Neubauten: weiterhin die Preisspitze, 13,67 €/m² im Jahr 2025, Tendenz steigend – in Toplagen bis zu 18 €/m² bis 2030 realistisch.

  • Peripherie (z. B. Grünau, Prohlis): Stagnation möglich, vor allem bei fehlender Sanierung oder Infrastruktur.

Die Mietpreisbremse kann das Tempo dämpfen, aber keine Entlastung schaffen. Wer jetzt nicht gegensteuert, bekommt bis 2030 einen noch stärker fragmentierten Mietmarkt – mit sozialen und strukturellen Folgen

FAQ: Mietpreise in Leipzig

Wie teuer ist die Miete in Leipzig?

In 2025 liegt die durchschnittliche Nettokaltmiete in Leipzig bei rund 10,82 €/m² – das ist der Mittelwert. Wer neu mietet, zahlt je nach Lage deutlich mehr. Neubauten liegen im Schnitt bei 13,67 €/m², zentrale Wohnungen in Toplagen erreichen bis zu 16,88 €/m². Die Preisspanne ist breit, der Trend weiter steigend.

Wie hoch ist die Miete in Leipzig?

Kommt auf die Wohnung an. Im Altbau liegt man im Schnitt bei etwa 9,80 €/m², bei sanierten Beständen etwas darüber. Neubauwohnungen ab 2015 starten ab rund 13,50 €/m², in guten Lagen auch darüber. Wer in zentralen Stadtteilen oder angesagten Vierteln wie Plagwitz oder Connewitz sucht, zahlt mehr als im Durchschnitt – manchmal auch deutlich.

Wie hoch ist die ortsübliche Miete in Leipzig?

Laut qualifiziertem Mietspiegel 2022 bewegt sich die ortsübliche Vergleichsmiete je nach Stadtteil zwischen 8,23 € und 11,41 € pro Quadratmeter. Der Wert richtet sich nach Baujahr, Lage und Ausstattung. Für Mieterhöhungen gilt in der Regel die Kappungsgrenze von maximal +15 % innerhalb von drei Jahren – und das auf Basis genau dieser Vergleichsmiete.

Ist es teuer, in Leipzig zu wohnen?

Im Bundesvergleich liegt Leipzig im Mittelfeld. Für Ostdeutschland ist es inzwischen eher teuer. Der Markt hat in den letzten zehn Jahren stark angezogen – bei Neuvermietungen besonders in guten Lagen. Wer früh eingestiegen ist, zahlt oft deutlich weniger. Wer heute sucht, muss in beliebten Vierteln mit Preisen rechnen, die vor fünf Jahren undenkbar waren. Preiswert ist Leipzig nicht mehr – aber in vielen Segmenten noch bezahlbar. Solange man weiß, wo man sucht.


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Il contributo Mietpreise in Leipzig nach Stadtteilen (2025) è apparso per primo ftd.de.